Väter und Söhne

von Iwan S. Turgenjew. War ein russischer Schriftsteller. Kaufen Oh diese Namen wieder, zum Hirn einweichen :) Der erste Kapitel beschreibt die Geschichte seiner Familie, bis zu dem Punkt, wo Nikolaj Petrowitsch Kirsanow auf seinen Sohn, den Unikandidaten, wartete. Es ist fast als ob ich Dostojewski lesen würde. Wieder schön, dass die ersten Kapiteln kurz gehalten sind, irgendwie will man dann weiter lesen. SPOILER: Der Sohn ist nun bei seinem Vater und Onkel auf seinem Anwesen und hatte einen Freund mitgbracht, der selbst auch ein Nihilist ist, was dann viel darüber diskuttiert wird und Onkel, ganz empört über solch dumme Denkweise, versteht nicht, wie man so sein und denken kann. Es wird dann alles mögliche erörtert und der Freund erzählt, wie er als Nihilist zu denken pflegt. Ich persönlich finde die eine Meinung von dem einen Nihilisten/Philosophen ziemlich vernünftig (,was nichts mit dem Nihilismus zu tun hat, in diesem Beispiel) und es ließt sich auch nicht wie eine Fiktion. Ziemlich weit hergeholt (18tes Jahrhundert) aber neu für unsere Generation, wo nur noch Unterhaltung zählt und die Klugen langsam aussterben :) Also wer selbst eine Ader für Philosophie hat, wie ich, der sollte schon aus diesem Grund das Buch lesen. So wie ich das langsam ersehe, werden die beiden Freunde und Nihilisten durch die Gegend reisen, Bekannte besuchen und ihren Geist aufzwingen bzw. ihre Meinung kundtun. :) Ich glaube so sollte sich dieser Nihilismus in der Bevölkerung ausbreiten. Wer will schon lernen, wenn man faul sein kann ;) Aber der eine ist ja ein Arzt der andere ein Wissenschaftler, also doch nicht so faul :) Jetzt gibts sogar kleine Liebesbezeugungen, Basarow hat in seine Trickkiste gegriffen und einen Kuss ergattert :) So langsam hat das nichts mehr mit dem Nihilismus zu tun, weil Basarow und der Onkel Arkadijs (Basarows Freund und Nihilist) sich nun duellieren wollen, weil sie das ganze doof finden (dh. Basarow ist barsch und unerträglich mit seinem Nihilismus geworden) und sich halt nicht mögen. Das waren noch Zeiten :) Am Ende ist dann leider Basarow an Cholera, weil er sich bei einem Patienten geschnitten hat, gestorben. Der andere Freund ist dann mit Katja verheiratet und sogar sein Vater ist ins kalte Wasser gesprungen. Im letzten Kapitel stand, was die anderen unbedeutenden Leute getan haben, wie nach Petersburg fahren, heiraten oder sich irgendwo niederlassen.

Kurz zu solchen Büchern wie Dostojewski schrieb: Wer aber denkt, solche Bücher wären zu schwer, der irrt, ich selbst bin auch nicht gerade belesen. Ab und zu finde ein Wort was ich nicht verstehe, sonst aber ließt sich das fast wie jedes andere Buch, nur man sollte wenn man kann, die damalige Welt verstehen und die bildliche Sprache auch verstehen können. Ist vielleicht am Anfang nicht ganz leicht, wenn man nur leichte Kost "zu sich nimmt", ich habe mit Dämonen auch meine Probleme gehabt und mir haben am Anfang 5 Seiten am Tag gereicht, weil ich dachte mein Kopf würde gleich explodieren von der ganzen metaphorischen Sprache und der Vielfalt. :) Aber man gewöhnt sich daran, auch wenns langsam geht.

Meine persönliche Bewertung: [ 1- ] Interessant und lesenswert. Wer alle Dostojewski Bücher durch hat, der sollte auch dies lesen. Reicht nicht an Dostojewski heran, aber trotzdem nicht sooooo schlecht. Nach langem Überlegen, hab ich dem Buch ein Minus gegeben, weil es schon so etwas wie eine schlechte Kopie von Dostojewski ist und mich nicht so umgehauen hat wie halt Dostojewski es tut. Sogar beim Buch "Der Spieler" konnte ich was schönes erleben, bei dem Buch, was auch so 200 Seiten hat, war es eher alles langweilig und spannungslos. Irgendwie schon schade, aber es ist immer noch besser als ein Unterhaltungsbuch wie Stoner es ist. Ich könnte auch eine 2 geben, aber ich schwanke halt zwischen 1- und 2. :) Am Anfang, als sich die Nihilisten striten, war schon interessant, später aber hat das alles langsam nachgelassen.

Meine letzten Worte zum Buch:"Da bleibe ich lieber bei Dostojewski" :)

Rusische Sprichwörter: "Der russische Bauer ist dumm; aber in der Gier verschlingt er sogar den lieben Gott auf einmal." "Wo ich nicht bin, da ist das Glück"

Arie aus "Robert und der Teufel" "Den Wein, den Wein, das Spiel, die Schönen, Sie lieb', sie lieb', sie lieb' ich nur allein!"